Ein breites Spektrum an Indikatoren unterstützt uns bei der mathematischen Chartanalyse und der Identifizierung von Kauf- oder Verkaufssignalen. So kennen wir Trendfolge- und Momentumindikatoren, Volatilitäts- und Volumenindikatoren, Kurskanäle und Trading Ranges. Indikatoren lassen sich nicht immer strikt einer dieser Gruppen zuordnen, da viele Mehrfachfunktionen besitzen. Gerne werden Trend-, Momentum- und Volatilitätsindikatoren kombiniert um bessere Handelssignale zu erhalten.
Die unten aufgeführten Indikatoren sind bekannte und bewährte Indikatoren, die du als Trader kennen solltest. Dennoch, alle haben ihre Stärken und Schwächen und erfordern Übung und Erfahrung bei der praktischen Anwendung. Welche dieser Indikatoren du letztendlich in deinen Charts einsetzt, hängt von deinem Trading-Stil und die dafür benötigten Funktionen ab, ist zum Teil aber auch eine Geschmacksache.
Trendfolge – Indikatoren
Die trendfolgenden Indikatoren werden in Trendmärkten eingesetzt und zeigen uns die Trendrichtung (und in gewisser Weise aber auch die Trendstärke), weisen allerdings eine relativ geringe Trefferquote auf, da sie dem Kurs verzögert folgen und die Ein- und Ausstiegssignale zeitverzögert auftreten.
Klassische Trendfolge - Indikatoren sind:
Moving Average (MA)
Supertrend Indikator
Parabolic SAR
Heikin Ashi Kerzen
Trendfolge - und Momentum - Indikatoren sind:
Traders Dynamic Index (TDI) Indikator
Moving Average Convergence Divergence (MACD)
KDJ Indikator
Momentum Indikatoren / Oszillatoren
Momentum-Indikatoren berechnen das Momentum, welches um einen Mittelwert (50) schwingt und zwischen 0 und 100 oszilliert. Daher werden sie auch meist als Oszillatoren bezeichnet. Oszillatoren werden besonders in Seitwärtsphasen eingesetzt, um Trendstärke und Trendwenden zu bestimmen. Sie zeichnen sich durch eine relativ hohe Trefferquote aus, da sie nur eine geringe Verzögerung aufweisen.
Klassische Oszillatoren sind:
Momentum Indikator
Stochastik Indikator
Relative Strength Index (RSI Indikator)
Trend(stärke) – Indikatoren
Mit Hilfe von Trendindikatoren kann man feststellen, ob sich ein Markt in einer Trend- oder Seitwärtsphase befindet. Entsprechend weiß man, ob man einen Trendfolge-Indikator oder einen Oszillator einsetzt. Das Problem ist, dass auch die Trendindikatoren dem Marktgeschehen hinterherhinken und ihre Werte mit einer gewissen Zeitverzögerung aktualisieren.
Der bekannteste Trendindikator ist der:
Average Directional Index (ADX Indikator)
Volatilitätsindikator
Die Volatilität ist ein Maß für die durchschnittliche Schwankungsbreite eines Basiswertes. Eine hohe Volatilität wird in der Regel mit einem hohen Risiko gleichgesetzt.
Der bekannteste Volatilitätsindikator ist der:
Average True Range (ATR Indikator)
Volumenindikatoren
Während praktisch alle Indikatoren aus den Preisinformationen berechnet werden, die auch zur Erstellung der Kerzen im Chart verwendet werden, zeigen Volumenindikatoren das Handelsvolumen des Finanzinstrumentes an und liefern somit eine unabhängige Information zur Stärke eines Trends. Ein erhöhtes Volumen kündigt in der Regel einen beginnenden Trend und ein rückläufiges Volumen einen endenden Trend an.
Bekannte Volumenindikatoren sind:
Volumen
On Balance Volumen (OBV)
Money Flow Index (MFI)
Kurskanäle
Wir kennen eine Reihe von Indikatoren, die selbständig Kurskanäle identifizieren und in den Chart einzeichnen. Einige ermitteln dazu den Kurskanal aufgrund der Höchst- und Tiefstkurse, andere aufgrund der Average True Range oder Standardabweichung eines gleitenden Durchschnitts. Mit Hilfe von Kurskanälen sind Trendrichtung, Trendstärke und Volatilität erkennbar.
Bekannte Kurskanäle sind:
Bollinger Bänder
Donchian Channel
Keltner Channel
Fractal Channel
T-line Channel
Supertrend Channel
G-Channel
Trading Ranges
Weitere Indikatoren erkennen selbständig, wenn sich der Kurs innerhalb einer Handelsspanne bewegt und zeichnen diese Range automatisch in Form einer Unterstützungs- und Widerstandslinie in den Chart ein.
Bekannte Range Indikatoren sind:
Range Breakout Indikator
Opening Range Indikator
Indikatoren kombinieren
Gleitende Durchschnitte allein oder mit Momentum Indikatoren
Die wohl am häufigsten eingesetzten Kombinationen sind Double oder Triple Crossing Moving Average, bestehend aus zwei bzw. drei gleitenden Durchschnitten (SMA oder EMA) mit unterschiedlichen Zeitperioden. Gerne wird auch ein gleitender Durchschnitt mit entweder einem RSI, MACD oder Stochastik Oszillator kombiniert. Ebenso ist die Kombination eines gleitenden Durchschnitts mit MACD plus Stochastik Oszillator bekannt.
Parabolic SAR oder Supertrend Indikator mit ADX
In einer weiteren bekannten Kombination wird der ADX zusammen mit dem Trendfolgeindikator Parabolic SAR oder Supertrend Indikator eingesetzt. Mit dem Parabolic SAR oder dem Supertrend Indikator werden Trendrichtung und Trendumkehr identifiziert und mit dem ADX die Trendstärke gemessen.
Kurskanäle mit Momentum Indikatoren
Des Weiteren kombiniert man Kurskanäle mit ein oder zwei Momentum-Indikatoren, wobei Bollinger Bänder, Donchian, Keltner oder Fractal Channel den Trend und die Volatilität anzeigen und der Momentum-Indikator RSI, MACD, KDJ oder Stochastik Oszillator die Handelssignale liefert.