Die Bollinger Bänder (kurz BB) sind ein in den 80er Jahren von John Bollinger entwickeltes Verfahren zur Chartanalyse. Aber auch heute in den modernen Trading Strategien sind die BB immer noch ein hilfreicher und vielseitiger Indikator.
Das mittlere Bollinger Band ist ein einfacher gleitender Durchschnitt (SMA20) und zeigt die Bewegungsrichtung an, nämlich aufwärts, abwärts oder seitwärts. Das obere und untere Bollinger Band zeigt uns die Volatilität (2-fache Standardabweichung). Da rund 90 % aller Kurse innerhalb der Bollinger Bänder liegen, fungieren die äußeren Bänder als eine Begrenzung also als potentielle Unterstützungs- und Widerstandslinien. Ausbrüche gehen mit steigender Volatilität einher – die Bollinger Bänder werden breiter. Zusätzlich zum gleitenden Durchschnitt (mittleres Band) zeigen uns auch die Kerzen die Trendrichtung, je nachdem ob sie tendenziell über oder unter dem gleitenden Durchschnitt liegen.
Kommende Ausbrüche kündigen sich sehr häufig durch ein sich verengendes Bollinger Band an (geringe Volatilität), die auch mit einem Trendwechsel bzw. Wechsel der Bewegungsrichtung einhergehen können. Nachdem ich eine Weile verschiedene andere Einstellungen (z.B. SMA50 und 3-fache Standardabweichung) getestet hatte, bin ich wieder zu den Standardwerten zurückgekehrt. Bollinger Bänder werden wegen ihrer oben beschriebenen vielfältigen Eigenschaften gerne als Basis in zahlreichen Handelssystemen genutzt.
Ausgehend von der Regel, dass nur selten Kurse außerhalb der Bollinger Bänder auftreten, liegt es nahe, die Bänder als Widerstände zu betrachten und an diesen entsprechende Kontrapositionen einzunehmen. Gegen den Trend sollte man aber nur mit äußerster Vorsicht handeln. Besser bei Aufwärtstrends am unteren BB long und bei Abwärtstrends am oberen BB short einzusteigen. Als Trader sollte man in der Regel in Richtung des übergeordneten Trends handeln. Man hat damit die Wahrscheinlichkeit eines Gewinntrades auf seiner Seite. Mehr unter Trading mit Bollinger Bändern.