Scalping

Handelssysteme und Scalping Setups

Heikin Ashi Range Bar Scalping Strategie

Heikin Ashi Range Bar Scalping Strategie (Methode II)

Hier habe ich die zuvor beschriebene HA Range Bar Scalping Strategie (Methode I) etwas modifiziert. Signalgeber bleibt nach wie vor die Kombination aus 5er RSI & SMA. Ebenso bleibt es bei den Range Bars mit Preisspanne von 5 Punkten und deren Darstellung als Heikin Ashi Kerzen. Auf die Wolke aus dem Crossing MA(8/34) wurde verzichtet. Ebenso wird komplett auf die Erfassung der Unterstützungs- und Widerstandszonen im Stunden-Chart verzichtet und stattdessen die 50er und 100er Kurswerte im Range Bar Chart automatisch hervorgehoben. Als übergeordneter Chart dient allein der 5 Minuten-Chart.

Referenz-Chart

Als übergeordneter Chart wird ein 5 Minuten-Kerzenchart verwendet, den ich aufgrund seiner Bedeutung eher als Referenz-Chart betrachte. In diesen Chart werden die Tages Pivot Points und ein Colored EMA(20) eingezeichnet. Wer möchte, kann zusätzlich die Bollinger Bänder oder einen Donchian Channel einblenden. Ich verwende hier die einfache Variante des von Profitrader Helmut Schmidt entwickelten Supertrend Channels mit der Einstellung 10 Perioden und ATR-Faktor 3. Die Mittellinie blende ich aus.

Besondere Bedeutung haben für einen Scalper die sich im 5 Minuten-Chart bildenden Unterstützungs- und Widerstandszonen. Im unteren Beispiel bildet sich nach 9 Uhr ein steigendes Dreieck (blau eingezeichnet), in dem sowohl Long- wie auch Short-Scalps möglich waren. Um 12.30 Uhr durchbrach der Kurs dann das Dreieck nach unten und ging in einen Abwärtstrend über, in dem dann nur noch Short-Trades gehandelt wurden.

5 Minuten Chart
5 Minuten-Kerzenchart (Beispiel 1)

Unten ist ein weiteres Beispiel, wo sich ab 9 Uhr ein Abwärtstrendkanal bildete (blau eingezeichnet), in dem ebenfalls Long- und Short-Scalps möglich waren. Nach 11 Uhr ging der Kurs in eine Seitwärtsphase über, um dann um 11.45 Uhr aus dem Trendkanal auszubrechen. Am Nachmittag waren in der breiten Seitwärts-Range wiederum einige Long- und Short-Scalps möglich.

5 Minuten Chart
5 Minuten-Kerzenchart (Beispiel 2)

Obwohl schon aus den vorherigen Beispielen die Bedeutung der tagesaktuellen Unterstützungs- und Widerstandszonen für das Scalpen erkennbar ist, möchte ich das noch einmal mit dem nächsten 5 Minuten-Chart verdeutlichen. Während Daytrading einzig mit dem Range Bar Chart fast immer eine 50-50-Chance ist, kann man unter Zuhilfenahme des 5 Minuten-Charts die Trefferquote deutlich erhöhen.

5 Minuten Chart
5 Minuten-Kerzenchart (Beispiel 3)

Setup
  • 5 Minuten-Kerzen
  • Tages Pivot Points
  • Colored EMA(20)
  • Supertrend Channel (10, 3)
  • optional RSI (8, 80, 20)

Handels-Chart

Meine Trades platziere ich im Range Bar Chart mit einer Spanne von 5 Punkten. Signalgeber ist der RSI Indikator mit 5 Perioden und Bereichseinstellung 50/50. Als Signalfilter verwende ich einen SMA(5). Als Trendfilter orientiere ich mich am EMA(20).

Der 5er RSI reagiert besonders empfindlich und liefert viele Einstiegssignale. So generiert er ein Kaufsignal, wenn er den Wert 50 überschreitet und in den bullischen Bereich wechselt bzw. ein Verkaufssignal, wenn er den Wert 50 unterschreitet und in den bärischen Bereich wechselt. Nur wenn die aktuelle Kerze auch den SMA(5) in die entsprechende Richtung (long oder short) kreuzt, wird das Signal im Chart als grüner oder roter Signalbalken angezeigt. Auf diese Weise werden bereits eine ganze Reihe Fehlsignale herausgefiltert. Zu beachten ist, dass in Seitwärtsphasen dennoch Fehlsignale auftreten.

Optional können die Bollinger Bänder eingesetzt werden, mit der Einstellung 20 Perioden und 2-facher Standardabweichung oder wie im Beispiel unten ein Donchian Channel. Generell blende ich das mittlere Band aus und nutze stattdessen meinen EMA(20), bei dem ich einen sogenannten Colored Moving Average verwende, dessen Linie je nach Trendrichtung grün oder rot gezeichnet wird. Die obere und untere Begrenzung des Donchian Channel betrachte ich als weitere Unterstützungs- und Widerstandszonen, ebenso wie die 50er und 100er Kurswerte.

Range Bar Chart
Heikin Ashi Range Bar Chart (mit Donchian Channel)

Alternativ kann aber auch hier statt des Donchian Channels der bereits im Referenz-Chart verwendete Supertrend Channel (10, 3) eingesetzt werden. Dieser erfasst die Kursbewegung in einem engen Trendkanal und dient zusätzlich als Trendfilter. Außerdem erleichtert er die Positionierung des Stop-Loss.

Range Bar Chart
Heikin Ashi Range Bar Chart (mit Supertrend Channel)

Setup
  • Heikin Ashi Range Bars (Spanne 5 Punkte)
  • RSI (5, 50, 50) als Signalgeber
  • SMA(5) als Signalfilter
  • EMA(20) als Trendfilter
  • Donchian Channel oder Supertrend Channel

Einer der positiven Aspekte des Range Bar Charts ist es, dass hier sehr präzise Ein- und Ausstiegspunkte für die Trades präsentiert werden. Die auftretenden Fehlsignale insbesondere in engen Seitwärts-Ranges werden mit ein wenig Übung ignoriert.

Long-Trade: Der Einstieg erfolgt, wenn mir RSI(5) und SMA(5) im Chart ein Kaufsignal geben, die Heikin Ashi Range Bar und der EMA(20) grün sind. Der Stop-Loss wird unter das Tief der vorhergehenden Kerze gelegt und so bald wie möglich auf Breakeven gezogen.

Short-Trade: Der Einstieg erfolgt, wenn mir RSI(5) und SMA(5) im Chart ein Verkaufssignal geben, die Heikin Ashi Range Bar und der EMA(20) rot sind. Der Stop-Loss wird über das Hoch der vorhergehenden Kerze gelegt und so bald wie möglich auf Breakeven gezogen.

Der Ausstieg erfolgt beim Wechsel der Kerzenfarbe, d.h. wenn ich long positioniert bin und die erste rote Kerze entsteht bzw. wenn ich short positioniert bin und sich die erste grüne Kerze bildet. Alternativ kann ein Periods-High-Low-Stop verwendet werden. Ich empfehle die Einstellung mit 3 Perioden.

Dieses Setup liefert ausreichend viele Einstiegssignale. Dennoch weiß man nie im Voraus, ob die Bewegung 2, 3 oder 10 Kerzen lang sein wird. Daher sind eine konsequente Stoppsetzung und die konsequente Einhaltung der Ausstiegsregel wichtig. Verläuft der Kurs in einer engen Seitwärts-Range können mitunter zahlreiche Fehlsignale auftreten. Hier sollte man auf den EMA(20) achten und abwarten.

Da der Kurs immer wieder zum EMA(20) zurückkehrt, sollte man darauf achten, dass man bei einem Trade möglichst nahe am EMA(20) einsteigt. Des Weiteren sollte man Unterstützungs- und Widerstandszonen beachten, nicht gegen den Trend oder in Seitwärtsphasen handeln und nicht zu spät mehr einsteigen sondern eine Korrektur abwarten.

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