Ein einfaches und übersichtliches Setup mithilfe eines kurzfristigen MA als Signalgeber und eines langfristigen MA als Trendfilter liefert bereits alle nötigen Informationen für ein profitables Trendfolge-Trading. Vervollständigt wird das Setup durch den RSI-Indikator, der überkaufte und überverkaufte Marktsituationen anzeigt. Weitere Indikatoren sind nicht erforderlich und so kann man sich voll und ganz auf die Kerzen – also die Kurse – konzentrieren.
Einfach ausgedrückt, besteht die Hauptaufgabe des gleitenden Durchschnitts darin, dich auf der richtigen Seite zu halten und vor größeren Verlusten zu bewahren. Konkret bedeutet das, wenn der Kurs die Seite wechselt, steigst du sofort aus. Ein Long-Trade wird geschlossen, wenn der Kurs den MA nach unten durchbricht. Ein Short-Trade wird geschlossen, wenn der Kurs den MA nach oben kreuzt. Deshalb ist es so wichtig, den passenden MA für deinen Trading-Stil auszuwählen.
Mögliche Setups je nach Trading-Stil und Zeitrahmen
Signalgeber | Trendfilter | Oszillator |
---|---|---|
EMA(8) | EMA(20) | RSI(10,80,20) |
EMA(10) | EMA(50) | RSI(10,80,20) |
EMA(20) | EMA(100) | RSI(14,80,20) |
Einstieg
Gehandelt wird vorzugsweise im 5 Minuten-Kerzenchart, wobei der schnelle EMA beim Crossover der Kerzen die Einstiegssignale liefert und der langsame EMA als Trendfilter dient und mir den Hintergrund meines Charts entsprechend bullisch grün oder bärisch rot einfärbt. Befindet sich der Kurs über dem langsamen EMA (grüner Hintergrund) werden nur Long-Trades gehandelt, befindet er sich darunter (roter Hintergrund) werden nur Short-Trades gehandelt. Der RSI dient zur Kontrolle, dass kein überkaufter und überverkaufter Markt vorliegt.
Long-Trade: Wenn Charthintergrund und der schnelle EMA bullisch sind und eine Kerze den EMA von unten nach oben kreuzt und der Schlusskurs darüber liegt. Der Stop-Loss wird unter dem EMA platziert.
Short-Trade: Wenn Charthintergrund und der schnelle EMA bärisch sind und eine Kerze den EMA von oben nach unten kreuzt und der Schlusskurs darunter liegt. Der Stop-Loss wird über dem EMA platziert.
Kursverläufe
Die Verläufe der gleitenden Durchschnitte geben Hinweise zur Trendstärke. Flache, fast waagerechte Verläufe signalisieren Seitwärtsphasen, während steile Verläufe auf starke Trendphasen hinweisen. Weitere Informationen liefern der markttechnische Verlauf der Kerzen und die Bildung von Kerzenformationen. In Seitwärtsphasen und schwachen Trendphasen befinden sich die Kerzen eng am gleitenden Durchschnitt und kreuzen diesen sehr häufig. In starken, intakten Trendphasen entfernen sich die Kerzen vom gleitenden Durchschnitt.
Während starker Trends laufen die Kerzen schon mal parallel entlang des gleitenden Durchschnitts, meist jedoch zickzack-förmig. D.h., die Kurse bewegen sich im Wechsel vom schnellen EMA weg und bei kleineren Korrekturen nähern sie sich ihm wieder. Markttechnisch gesehen bilden sich bei intakten Aufwärtstrends ständig höhere Hochs und höhere Tiefs, bei intakten Abwärtstrends bilden sich ständig tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Diese Rücksetzer (Retracements) eignen sich sehr gut zum Einstieg bzw. um die Position aufzustocken.
Ausstieg
Bewegt sich der Markt in einer seitwärtsverlaufenden Handelsspanne funktioniert der RSI sehr zuverlässig und der Ausstieg erfolgt hier, wenn der RSI bei einem Long-Trade einen überkauften Markt (>80) bzw. bei einem Short-Trade einen überverkauften Markt (<20) anzeigt. Während stärkerer Trendphasen kann der RSI allerdings über längere Zeit in diesen extremen Bereichen verweilen (siehe Bild unten), dann dient der schnelle EMA selbst als Ausstiegspunkt, wenn der Kurs diesen in die entgegengesetzte Richtung durchbricht.
Bild: 5 Minuten-Chart mit EMA(10), EMA(50) und RSI(10, 80, 20)